Nach jahrelanger Krise um Priesterweihen und Amtsführung von Bischof Dominique Rey
Vatikanstadt, 07.01.2025 (KAP) Nach ausgesetzten Priesterweihen, umstrittenen Klostergründungen und Apostolischen Visitationen hat Papst Franziskus den vorzeitigen Rücktritt des Bischofs der französischen Diözese Frejus-Toulon, Dominique Rey (72), angenommen. Schon vor mehr als einem Jahr war Rey vom Papst der damalige Bischof von Chalons, Francois Touvet, als Koadjutor zur Seite gestellt worden, der einige Kompetenzen des Diözesanbischofs übernahm. Nun übernimmt Touvet vollumfänglich die Leitung der Diözese Frejus.
Kurz vor der vatikanischen Verlautbarung meldete sich Rey am Dienstag auf X mit einer Stellungnahme zu Wort. Dort erklärte er, der Botschafter des Papstes habe ihn aufgefordert, sein Amt als Diözesanbischof niederzulegen. Laut Rey hat der Papst ihn vor einem Jahr persönlich noch angehalten, nicht zurückzutreten. Was sich seitdem geändert habe, wisse er nicht.
Hafen für Traditionalisten
Der Rücktritt Reys markiert das Ende turbulenter Zeiten in der südfranzösischen Diözese. Der Grund: Bischof Rey hatte in seiner rund 23-jährigen Amtszeit eine Vielzahl von Orden und geistlichen Gemeinschaften aus dem charismatischen und traditionalistischen Spektrum angesiedelt. Die Internetseite der Diözese zählt heute über 50 Gruppen auf. Mehrere der Gemeinschaften sind laut Medienberichten inzwischen ins kirchenrechtliche Zwielicht gerückt, meist in Zusammenhang mit sektiererischen Praktiken, geistlichem oder sexuellem Machtmissbrauch durch Gründergestalten oder andere ihrer Geistlichen.
Bischof Rey selbst soll vor allem nicht immer die notwendige Sorgfalt bei der Zulassung von Weihekandidaten gezeigt haben. Nach einigen Ermahnungen untersagte Rom dem Bischof 2022 die Weihe von vier Priestern und sechs Diakonen. 2022 und 2023 wurde die Amtsführung Reys seitens des Vatikans untersucht. Im November 2023 wurde dem Diözesanbischof sein Amtskollege Francois Touvet als Koadjutor zur Seite gestellt.
Ortsbischof bekommt Koadjutor zur Seite gestellt - Zuletzt zwei Visitationen in südfranzösischer Diözese, bei denen es u.a. um eine zu lockere Weihepraxis für Priesteramtskandidaten ging