Am Dienstag erscheint die Biografie von Papst Franziskus: Bald soll sie auch verfilmt werden - Papstfilme gibt es immer wieder - Ein Überblick zu Kirchenoberhäuptern vor und hinter der Kamera - Von Mario Trifunovic und Benedikt Heider
Bonn, 13.01.2025 (KAP/KNA) Päpste haben nicht nur die Geschichte der Kirche geprägt, sondern auch die Kultur- und Medienlandschaft. Filme über Päpste bieten einen Einblick in die Rolle des Papsttums, sei es als religiöse Autorität, politischer Akteur oder moralische Leitfigur. Von historischen Biografien über dramatische Inszenierungen hin zu fiktiven Interpretationen spiegeln diese Filme nicht nur die Persönlichkeit der Päpste wider, sondern beleuchten auch die Herausforderungen und Entscheidungen, die das Amt prägen.
Ein Papst wird als besonders medienaffin in die Geschichte eingehen: Franziskus. Anlässlich seines 88. Geburtstags im Dezember erhielt er ein außergewöhnliches Geschenk: die Verfilmung seines Lebens, basierend auf seiner neuen Autobiografie "Spera" ("Hoffe"), die am Dienstag erscheint. Ein guter Anlass, einen Blick auf die bisherigen Filme über die Päpste zu werfen - insbesondere über die jüngsten drei:
Franziskus macht Netflix unsicher
Mehrere Filme wurden über das derzeitige Oberhaupt von knapp 1,4 Milliarden Katholiken gedreht. Einer davon ist die Doku von Wim Wenders aus dem Jahr 2018 - "Ein Mann seines Wortes". Aufnahmen von Franziskus' weltweiten Reisen, seinen Reden bei der UNO, im US-Kongress oder anderen öffentlichen Auftritten wurden mit brisanten Themen verknüpft. In Rezensionen war von einer "verfilmten Enzyklika" die Rede.
Der Spielfilm "Die zwei Päpste", der auf einem gleichnamigen Buch basiert und 2019 in die Kinos kam, ist wohl einer der bekanntesten. Der von Fernando Meirelles in das Netflix-Programm aufgenommene Film handelt vom überraschenden Rücktritt des damaligen Papstes Benedikt im Jahr 2013 und der anschließenden Wahl des ersten aus Lateinamerika stammenden Papstes, Franziskus. 2020 erhielt der Film insgesamt drei Oscar-Nominierungen, darunter eine für Jonathan Pryce als bester Hauptdarsteller.
Es folgte eine Doku-Serie von Star-Regisseur Martin Scorsese: Darin befragen junge Erwachsene Menschen über 70 auf der ganzen Welt über ihre Lebenserfahrungen und ihre Weisheit. In einer weiteren Doku auf Disney Plus stellte sich Franziskus den Fragen zehn junger Menschen, die fast alle der Kirche fernstehen. Dabei ging es um brisante Themen wie sexuelle Identität, Abtreibung, Migration, Missbrauch, Glaubensverlust und die Rolle der Frau.
Benedikt als Hüter des Glaubens
Acht Jahre lang war Benedikt XVI. Oberhaupt der katholischen Kirche, und natürlich war der Deutsche immer wieder Thema von Dokumentarfilmen wie "Verteidiger des Glaubens" aus dem Jahr 2019. Der Film zeigt, wie aus dem jungen Reformer des Zweiten Vatikanischen Konzils ein Verfechter des Erhalts einer konservativen Kirche wurde. Zahlreiche Interviews verdeutlichen, welche Rolle Joseph Ratzinger im Vatikan spielte - und inwiefern er zum Vertrauensverlust der Kirche beitrug.
Die Benedikt-Dokumentation "Zur Ehre der Wahrheit" erhielt 2018 bei den Emmy Awards in New York den Preis in der Kategorie "Religion - Spanisch". Der Film beschäftigt sich ebenfalls mit dem Leben und Wirken Ratzingers und thematisiert dessen Rücktritt.
Johannes Paul II. - Hauptdarsteller und Drehbuchautor
Dreherlaubnisse im Vatikan zu bekommen, ist schwer - doch die Macher des Films "Fürchtet euch nicht! - Das Leben Papst Johannes Pauls II." bekamen 2005 von Benedikt XVI. die Erlaubnis, ihre Kameras hier aufzubauen. Heraus kam eine Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilm, die sich dem Leben des Polen auf dem Stuhle Petri widmet. In epischen Bildern erzählt der Film die Lebensgeschichte von Karol Wojtyla.
Auch der dreistündige Film "Karol - Ein Mann, der Papst wurde" widmet sich der Biografie Johannes Pauls II. Er basiert auf einem gleichnamigen Roman von Gianfranco Svidercoschi. Bei der Vatikan-Premiere des Films lobte Papst Benedikt XVI. ausführlich die Arbeit der Filmemacher und dankte für die "eindrucksvolle" Produktion. Amtszeit und Sterben von Johannes Paul II. werden in einem unwesentlich kürzeren zweiten Teil mit dem Titel "Karol - Papst und Mensch" filmisch bearbeitet.
Eine Besonderheit in der Reihe päpstlicher Filme ist die Produktion "Die Farbe des Lebens" von 1997. Sie handelt nicht von Johannes Paul II., aber das Drehbuch stammte aus seiner Feder. Denn der Film von Regisseur Krzysztof Zanussi basiert auf einem Theaterstück, das der spätere Papst 1947 als Student geschrieben hatte. Der Film handelt von dem polnischen Maler und Ordensgründer Adam Chmielowski. Doch was die Umsetzung angeht, gab es Kritik. So schrieb etwa der katholische Filmdienst: "Stark dialoglastiger Film, der die Spannung zwischen revolutionärer Gewalt und christlicher Nächstenliebe nur unzureichend nutzt, um den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen."