Bangladesch: Bischof beklagt Preisanstieg bei Grundnahrungsmitteln
13.01.202514:43
Bangladesch/Armut/Wirtschaft/Kirche/Regierung
Katholischer Weihbischof von Dhaka hofft auf wirksame Gegenmaßnahmen von Regierung Yunus
Rom/Dhaka, 13.01.2025 (KAP) Der katholische Weihbischof der Erzdiözese Dhaka, Subroto Boniface Gomes, kritisiert den starken Preisanstieg bei Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs in seinem Heimatland Bangladesch. Besonders Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen würden unter den steigenden Preisen für Gemüse leiden, erklärte er im Interview mit dem vatikanischen Missionspressedienst "Fides" (Montag). "Die Gläubigen beklagen, dass der Einkauf auf den Märkten der Hauptstadt, selbst für Fleisch, Fisch und Eier, zu einer mühsamen Aufgabe geworden ist. Wie können die Familien ihren Lebensunterhalt bestreiten? Das ist heute eine Priorität, die die Regierung angehen muss", betonte Gomes. Der Weihbischof hofft auf wirksame Maßnahmen der Regierung von Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus.
Beobachter führen die Preiserhöhungen auf die Regenfälle und Überschwemmungen der vergangenen zwei Monate zurück, die mehrere Landwirtschafts- und Gemüseanbauregionen getroffen haben. Diese Naturereignisse haben die Preise für Grundnahrungsmittel, die besonders für arme Bevölkerungsschichten wichtig sind, in die Höhe getrieben.
Weihbischof Gomes sieht dies als eine der dringenden Fragen, die das neue Jahr mit sich bringt, während sich das Land in einem politischen Übergang befindet. Studentenproteste zwischen Juli und August 2024 führten zum Rücktritt und zur Flucht der ehemaligen Premierministerin Sheikh Hasina, die in Indien Zuflucht gefunden hat. Eine Interimsregierung unter Yunus soll das Land etwa zwei Jahre lang führen, bevor Neuwahlen stattfinden.
Die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und der neuen Regierung seien gut und vertrauensvoll, sagte Gomes im "Fides"-Interview. Er forderte jedoch, dass christliche Vertreter in die Regierung und die für Reformen eingerichteten Kommissionen aufgenommen werden. Die Exekutive hat sechs Ausschüsse gebildet, die Reformen in den Bereichen Wahlsystem, Polizei, Justiz, Korruptionsbekämpfung, öffentliche Verwaltung und Verfassung prüfen sollen. "Es ist wichtig, dass unsere Ansichten zu so vielen Aspekten der Zukunft des Landes berücksichtigt werden", betonte der Weihbischof.