Direktorin des Österreichischen Pastoralinstituts Eder-Cakl: Kirche setzt auf christliche Werte als Gegenbewegung zu digitalen Herausforderungen
Wien, 13.01.2025 (KAP) "Flowerrains statt Shitstorms": Mit diesen Worten hat Gabriele Eder-Cakl, Direktorin des Österreichischen Pastoralinstituts, dazu aufgerufen, Empathie und Solidarität im digitalen Raum zu leben. Christinnen und Christen könnten mit ihrer Wertegrundlage die digitale Welt positiv beeinflussen. In der Ö1-Sendung "Zwischenruf" betonte Eder-Cakl die Bedeutung eines konstruktiven Umgangs mit der digitalen Lebenswelt und die Rolle der Katholischen Kirche als Akteurin im digitalen Raum. "Im digitalen Raum wird gebetet, Trauer verarbeitet, Segen gespendet. Es lebt hier eine digitale Kirche, Gemeinschaft und Seelsorge", so die Theologin.
Schon jetzt sei die Kirche in der digitalen Welt aktiv präsent - beispielsweise durch Telefonseelsorge, Jugendpastoral, Bildungsangebote oder Gottesdienstübertragungen. Als Beispiel nannte Eder-Cakl etwa die Initiative "Denk Dich Neu", die junge Erwachsene ermutigen soll, über Social-Media-Kanäle wie TikTok und Instagram mit der Kirche in Dialog zu treten. Es werde dabei ein christliches Menschenbild vermittelt, das als befreiende Gegenbewegung zu vorgezeichneten Schönheitsidealen und Lebensentwürfen verstanden werden kann: "Du bist angenommen, du bist okay, so wie du bist", fasste Eder-Cakl zusammen.
Organisationen wie die Katholische Jungschar oder Katholische Jugend arbeiten auch praxisorientiert. Etwa indem sie Schulungen sowie Hilfestellungen für einen verantwortungsvollen und menschenwürdigen Umgang mit Social Media anbieten, wies Eder-Cakl hin. Außerdem nutzten Seelsorgerinnen und Seelsorger häufig Messengerdienste oder Sprachnachrichten, um mit Menschen zu kommunizieren.
Auch auf internationaler Ebene ist die Digitalität ein zentrales Thema. Im Rahmen des weltweiten synodalen Prozesses der Katholischen Kirche wurde die prophetische Dimension des Lebens im digitalen Raum hervorgehoben. "Die digitale Kultur ist eine entscheidende Dimension des Zeugnisses der Kirche", zitierte Eder-Cakl aus einem Synodenbericht. Dahinter stecke das Bild einer "vernetzten, kommunikativen Dynamik", die im positiven Sinne dem Verständnis von Synodalität entspricht.
2025 plant die Katholische Kirche erneut einen Maturasegen über Social Media.