Nationale Kathedrale in Ghana kann an hohen Baukosten scheitern
14.01.202514:03
Ghana/Regierung/Kirche/Denkmäler
Neu gewählter Präsident Mahama will Projekt in Hauptstadt Accra stoppen
Accra, 14.01.2025 (KAP/KNA) In Ghana in Westafrika steht der Bau der nationalen Kathedrale möglicherweise vor dem Aus. Präsident John Dramani Mahama sagte laut einem Bericht der BBC (online Dienstag), ein solches Projekt mache angesichts der aktuellen Lage keinen Sinn. Die Baukosten für die konfessionsübergreifende Kirche in der Hauptstadt Accra werden mittlerweile mit 400 Millionen US-Dollar (390 Millionen Euro) veranschlagt.
Mahama, der vor einer Woche als Präsident vereidigt wurde, sagte bei einem Gottesdienst, gegebenenfalls könne ein anderer Standort gefunden werden. Laut Finanzminister Cassiel Ato Forson sollen keine öffentlichen Gelder mehr verwandt werden. Laut BBC bezeichnete er das Vorhaben als verschwenderisch.
"Gott ins Zentrum"
Alt-Präsident Nana Akufo-Addo hatte kurz nach seiner Wahl den Bau einer nationalen Kathedrale angekündigt. 2017 sagte er: "Als tief religiöse Nation schafft uns die Kathedrale eine historische Möglichkeit, Gott ins Zentrum unserer nationalen Angelegenheiten zu stellen." Auf einer Fläche von 5,6 Hektar sollten eine Kirche mit Platz für 5.000 Menschen, eine Parkanlage und Bibelmuseum entstehen.
Das Projekt steht auch aufgrund der aktuellen Wirtschaftskrise zunehmend in der Kritik. Die Inflation liegt bei über 22 Prozent, die Jugendarbeitslosigkeit verschiedenen Schätzungen zufolge zwischen 15 und 19 Prozent. Durch zunehmenden Verlust von Farmland gerät die Landwirtschaft unter Druck. 2024 stimmte der Internationale Währungsfonds für ein Rettungspaket in Höhe von drei Milliarden US-Dollar.