Deutschland: Neue Impulse für Seelsorge in Pflege und Alter
14.01.202515:34
Deutschland/Kirche/Seelsorge/Senioren/Pflege
Deutsche Bischofskonferenz will in der Alten- und Pflegeseelsorge der Kirche weg von starren Strukturen hin zu einer sogenannten sozialräumlichen Begleitung - Neue Broschüre "Mitsorgend bei den Menschen sein"
Bonn, 14.01.2025 (KAP/KNA) Pflegebedürftige und deren Angehörige sollen nach dem Willen der katholischen Bischöfe in Deutschland besser von kirchlichen Seelsorge-Angeboten profitieren. "Wir wollen bei den Menschen sein und sie auch dann begleiten, wenn das Leben schwer wird und sich existenzielle Nöte verdichten", sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Dienstag bei einem Online-Pressegespräch. Ziel sei es, zukünftig nicht nur in Alten- und Pflegeheimen präsent zu sein, sondern neue Orte und Modelle für die Begleitung alter, kranker, gepflegter und pflegender Menschen zu erschließen, teilte die Deutsche Bischofskonferenz zur Vorstellung einer neuen Broschüre mit Impulsen für Seelsorge in Pflege und Alter mit.
Auf rund 70 Seiten analysiert das Papier mit dem Titel "Mitsorgend bei den Menschen sein - AltenPflegePastoral als Antwort auf die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft" pastorale Bedürfnisse in der Pflege und formuliert Ziele und Perspektiven. Dabei thematisiert es aktuelle Entwicklungen und Probleme wie den demografischen Wandel, wirtschaftliche Zwänge in der Pflege und Herausforderungen für Pflegende, Gepflegte und Angehörige. Breiten Raum nimmt die Rolle der Kirche in diesem Spannungsfeld ein.
Der neue Text der Bischofskonferenz reagiere auf gesellschaftliche und politische Veränderungen im Bereich Altenpflege, so Kohlgraf. Man wolle den Blick auf die große und wachsende Gruppe der pflegebedürftigen älteren Menschen lenken. Auch deren Angehörige gehörten dazu. "Alle diese Menschen zu begleiten, sich für sie einzusetzen und ihnen den liebenden Gott in Wort und Tat zu verkünden, ist Aufgabe von Seelsorge und Pastoral."
Der emeritierte Würzburger Weihbischof Ulrich Boom, Beauftragter für die Seniorenpastoral der Deutschen Bischofskonferenz, fügte hinzu, es gelte, den Fokus der Altenheimseelsorge auf den Sozialraum hin zu weiten. Das schlage eine Brücke zu jenen Pflegebedürftigen, die zuhause und nicht in Heimen versorgt würden.
"Im Erzbistum München und Freising werden Seelsorgende der Seniorenpastoral für definierte geografische Räume angewiesen und nicht mehr für spezifische Seniorenheime", erläuterte die dortige Fachreferentin für Demenz, Maria Kotulek. Dadurch ändere sich auch die Herangehensweise.