Papst wirbt für Kinderrechte: "Keine Produkte aus Kinderarbeit kaufen"
15.01.202513:46
Vatikan/Papst/Menschenrechte/Kinderarbeit
Franziskus bei Generalaudienz: Weltweit sind hunderte Millionen Minderjährige zur Arbeit gezwungen - Auch Kirche soll "nur dort investieren, wo es keine Kinderarbeit gibt"
Vatikanstadt, 15.01.2025 (KAP) Papst Franziskus hat ein flammendes Plädoyer für die Rechte von Kindern gehalten. "Einige Länder haben die Weisheit besessen, die Rechte der Kinder aufzuschreiben", sagte er am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. "Kinder haben Rechte", betonte er vor Tausenden Menschen in der Vatikanischen Audienzhalle. Dennoch seien heute weltweit Hunderte Millionen Minderjährige zur Arbeit gezwungen. "Ganz zu schweigen von den Jungen und Mädchen, die Sklaven des Menschenhandels zum Zweck der Prostitution oder Pornografie oder der Zwangsehen sind. Das ist bitter."
Eindringlich rief der Papst dazu auf, zur Bekämpfung der Kinderarbeit keine Produkte aus Kinderhand zu kaufen, selbst wenn man als Einzelperson vermeintlich nicht viel bewirken könne. "Jeder Einzelne kann ein Tropfen sein, der zusammen mit vielen anderen Tropfen zu einem Meer werden kann", so Franziskus.
Unternehmen sowie weltliche und kirchliche Institutionen sollten nur dort investieren, wo es keine Kinderarbeit gibt. Viele Staaten und internationale Organisationen hätten bereits Gesetze gegen Kinderarbeit erlassen, aber es müsse noch mehr getan werden, unterstrich er. Auch Journalisten sollten zur Bekämpfung von Kinderrechtsverletzungen beitragen: "Sie können helfen, das Bewusstsein für das Problem zu schärfen und Lösungen zu finden. Habt keine Angst, macht diese Dinge bekannt!", appellierte Franziskus.
Weiters geißelte der Papst auch den Kindesmissbrauch, der, welcher Art er auch sei, ein "verabscheuungswürdiges" Verbrechen, ein Schandfleck für die Gesellschaft und ein schwerer Verstoß gegen die Gebote Gottes sei. "Kein Kind darf missbraucht werden", unterstrich der Papst. Schon ein einziger Fall sei zu viel.
Alle Kinder weltweit müssten die gleiche Chance auf ein sicheres Aufwachsen in Frieden haben. Sie seien es, die am stärksten unter Armut, Arbeitslosigkeit und fehlender sozialer Unterstützung für Familien litten. Gerade in den Großstädten würden Kinder oft für den Drogenhandel missbraucht. Weiter verwies Franziskus auf den Fall eines entführten jungen Mannes namens Loan in seiner Heimat Argentinien, der vermutlich Opfer von Organhandel sei.