Die letzten Details im Geiseldeal zwischen der Hamas und Israel sind geklärt. Israels Ministerpräsident Netanjahu berief für Freitag das Sicherheitskabinett ein. Später soll die Regierung das Abkommen genehmigen.
Jerusalem, 17.01.2025 (KAP/KNA) Nach tagelangen Verhandlungen haben Israel und die Hamas in Doha ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln unterzeichnet, das auch einen Waffenstillstand im Gazastreifen vorsieht. Dies habe das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Freitagmorgen in einer Erklärung bestätigt, berichtet die "Jerusalem Post". Zu den Unterzeichnern gehören demnach auch Vertreter der USA und Katars. Der Erklärung zufolge wird Netanjahu in Kürze das Sicherheitskabinett einberufen, gefolgt von einer Regierungssitzung, um das Abkommen zu genehmigen.
Medienberichten zufolge soll die erste, 42-tägige Phase am Sonntag beginnen. In ihr sollen unter anderem alle Kampfhandlungen ausgesetzt werden und 33 israelische Geiseln im Austausch für rund 1.000 palästinensische Gefangene in israelischen Gefängnissen freigelassen werden.
Netanjahu wies den zuständigen Vertreter an, die Vorbereitungen für den Empfang der Geiseln zu koordinieren. Bereits am Donnerstagabend hatten das Verteidigungsministerium und die Armee nach einer gemeinsamen Lagebeurteilung angekündigt, dass alle Kapazitäten des Ministeriums für die Umsetzung des Abkommens zur Verfügung gestellt würden. Die entsprechenden Stellen seien in Alarmbereitschaft gesetzt worden, um Geiseln und Familien jede notwendige Unterstützung zukommen zu lassen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
Ben-Gvir will Regierung verlassen
Der Minister für nationale Sicherheit, der Rechtsradikale Itamar Ben-Gvir, hatte am Donnerstagabend seine Drohung wiederholt, mit seiner Partei "Jüdische Stärke" aus der Regierung auszutreten, sollte das Abkommen über einen Waffenstillstand im Gazastreifen unterzeichnet werden. "Wenn der Krieg gegen die Hamas mit voller Wucht wieder aufgenommen wird, um die entscheidenden Ziele zu erreichen, die noch nicht erreicht wurden, werden wir in die Regierung zurückkehren", erklärte er auf der Plattform X.
Die rechtsextreme Partei "Religiöser Zionismus" von Finanzminister Bezalel Smotrich, die das Abkommen ebenfalls ablehnt, hatte am Donnerstag laut Berichten angekündigt, für die Dauer der ersten Phase in der Koalition zu verbleiben. Danach müsse der Krieg in Gaza jedoch fortgesetzt werden.