Caritas-Vizepräsident Bodmann fordert nachhaltige humanitäre Hilfe und dauerhafte Friedensbemühungen
Wien, 17.01.2025 (KAP) Die Caritas Österreich hat die Ankündigung einer Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas begrüßt. Alexander Bodmann, Vizepräsident der Caritas Österreich, bezeichnete die Vereinbarung nach über anderthalb Jahren Krieg im Gazastreifen als "längst überfällig". Die Waffenruhe könne aber nur ein erster Schritt auf dem Weg zu Gerechtigkeit und einem dauerhaften Frieden im Gazastreifen sein. Zudem sei der Bedarf an humanitärer Hilfe enorm, so Bodmann in einer Aussendung vom Freitag. Laut Caritas sind mehr als 50.000 Kinder im Gazastreifen akut unterernährt. Die Hilfsorganisation forderte daher einen dringend notwendigen sicheren und nachhaltigen Zugang für Hilfsgüter, Medikamente, Lebensmittel, Wasser und Treibstoff sowie psychosoziale Dienste.
Am Mittwoch hatte der Vermittlerstaat Katar eine Einigung zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine Waffenruhe verkündet. Im Zuge dessen sollen Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge freikommen. Die Feuerpause soll laut der Einigung am Sonntag um 11.15 Uhr MEZ in Kraft treten. Wenig später soll bereits die erste Geiselfreilassung stattfinden, wie israelische Medien berichteten.
Gleichzeitig warnte Bodmann, dass die angekündigte Waffenruhe allein nicht ausreicht, da ungeachtet der Ankündigung die israelische Armee die Angriffe auf die palästinensische Zivilbevölkerung fortgesetzt hat. Entscheidend sei jedoch, dass die Waffenruhe streng eingehalten werde, um als Ausgangspunkt für dauerhafte Friedensbemühungen zu dienen. Caritas-Partnerorganisationen stünden bereit, um die dringend benötigte Hilfe weiter auszubauen und die Menschen vor Ort mit dem Nötigsten zu versorgen.
"Menschen brauchen Frieden"
"Nach mehr als anderthalb Jahren wahlloser Angriffe auf die palästinensische Zivilbevölkerung, großflächiger Zerstörung von Infrastruktur und zehntausenden Todesopfern ist die humanitäre Lage in Gaza desaströs. Fast die gesamte Bevölkerung hungert", beschrieb Bodmann die Situation.
Abschließend betonte der Vizepräsident der Caritas Österreich seine Hoffnung, dass die vereinbarte Waffenruhe sowohl die Freilassung der israelischen Geiseln als auch der palästinensischen Gefangenen ermögliche: "Die Ankündigung eines Waffenstillstandes bietet die Chance auf eine gerechte, selbstbestimmte und friedliche Zukunft für das palästinensische Volk und alle politischen Akteur*innen müssen gemeinsam daran arbeiten, die Grundlagen für Gerechtigkeit und Frieden zu schaffen."
"Es muss jetzt endlich Schluss sein mit dem Krieg, die Menschen müssen wieder Durchatmen können, sie brauchen Frieden und Gerechtigkeit", appellierte der für Internationales zuständige Experte.