Neuer Prior der Gemeinschaft von Bose wird Vatikan-Berater
17.01.202514:04
Vatikan/Kirche/Personalien
Verhältnis zwischen Vatikan und ökumenischer Gemeinschaft Klostergemeinschaft im Piemont war nach dem Konflikt um deren Gründer belastet gewesen
Vatikanstadt, 17.01.2025 (KAP) Nach Konflikten in den vergangenen Jahren hat sich das Verhältnis zwischen dem Vatikan und der im italienischen Piemont ansässigen Klostergemeinschaft von Bose offenbar wieder stabilisiert. Wie der Vatikan am Freitag mitteilte, wurde der Prior der Gemeinschaft, Sabino Chiala, von Papst Franziskus zum Konsultor (Berater) der Vatikanbehörde für die Ostkirchen ernannt. Chiala ist seit 2022 Vorsteher der Gemeinschaft von Männern und Frauen, die Traditionen des westlichen und östlichen Mönchtums verbindet und sich als ökumenisches Zentrum etablierte.
Die Gemeinschaft von Bose geriet 2020 wegen ihres Gründers Enzo Bianchi in die Schlagzeilen: Er und drei weitere Mitglieder wurden nach einer Visitation vom Vatikan aufgefordert, das Kloster zu verlassen. Grund dafür waren offenbar Spannungen mit Prior Luciano Maniardi, der 2017 als erster Nachfolger Bianchis gewählt worden war.
Bianchi, einer der bekanntesten geistlichen Autoren Italiens, hatte die Gemeinschaft 1965 ins Leben gerufen. Zunächst kündigte er an, sich der vatikanischen Aufforderung zu beugen, weigerte sich anschließend aber aufgrund gesundheitlicher Gründe, ihr Folge zu leisten. Im Juni 2021 verließ er die Gemeinschaft schließlich. 2023 wurde bekannt, dass Bianchi eine neue Gemeinschaft gegründet hat: Sie befindet sich ebenfalls im Piemont und heißt "Casa Madia".