Israel bereitet Waffenstillstand vor - Sorge um Verzögerung
19.01.202508:25
Israel/Palästina/Krieg/Diplomatie
Mit Spannung und Sorge wird das Inkrafttreten des Waffenstillstandsabkommens zwischen Israel und der Hamas erwartet. Am Sonntagnachmittag soll mit dem Austausch von Geiseln und Gefangenen begonnen werden.
Jerusalem, 19.01.2025 (KAP/KNA) In Israel gehen die Vorbereitungen für den erwarteten Waffenstillstand weiter. Die israelische Armee erklärte mehrere Gebiete um Grenzübergänge zum Gazastreifen ab Mitternacht zu militärischen Sperrgebieten, die nicht betreten werden dürfen. Ferner wurde der Beginn des Schulunterrichts in Gemeinden in Grenznähe auf 10 Uhr am Sonntagmorgen verschoben, "um das Sicherheitsgefühl der Bewohner zu stärken", wie die Armee in der Nacht zu Sonntag mitteilte. Das Abkommen zwischen der Hamas und Israel soll um 8:30 Uhr in Kraft treten.
Am frühen Sonntagmorgen hat das israelische Gericht eine weitere Hürde für das Abkommen ausgeräumt. Es lehnte laut israelischen Medienberichten eine Petition von Hinterbliebenen gegen die Freilassung von palästinensischen Sicherheitsgefangenen im Rahmen des Abkommens ab.
Warten auf die Namensliste der Geiseln
Für Beunruhigung sorgte unterdessen, dass die Hamas nicht wie vereinbart 24 Stunden vor geplanter Freilassung der ersten Geiseln am Sonntagnachmittag eine Liste mit deren Namen übermittelt hat. Medienberichten zufolge machte sie technische Schwierigkeiten bei der Übermittlung geltend. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte dazu am Samstagabend, Israel werde den Rahmenplan des Abkommens erst umsetzen, wenn die Liste vorliege. Verstöße toleriere man nicht.
In einer Ansprache betonte Netanjahu am Samstagabend das von den USA unterstützte Recht Israels, den Krieg wieder aufzunehmen, sollten sich die Verhandlungen über die zweite Phase des Abkommens aus israelischer Sicht als ineffektiv zeigen. "Wenn wir wieder kämpfen müssen, werden wir dies auf neue Weise und mit großer Kraft tun", so Netanjahu. Gleichzeitig kündigte er eine Verstärkung der israelischen Truppen an der Grenze Gaza-Ägypten, dem Philadelphi-Korridor, an.