Budapest: Staatspräsident bei Eröffnung von Ökumene-Gebetswoche
20.01.202512:56
Ungarn/Staatsoberhaupt/Kirche/Ökumene
Feier mit Spitzenvertretern aller christlichen Kirchen in Ungarn - Abtei Pannonhalma und evangelische Kirchen starten Übersetzungsprojekt zu Werken des Theologen Karl Barth
Budapest, 20.01.2025 (KAP) In Ungarn haben Staatspräsident Tamás Sulyok und der für Kirchenangelegenheiten zuständige Staatssekretär Miklós Soltész in Budapest am Eröffnungsgottesdienst zur noch bis 25. Jänner international begangenen "Gebetswoche für die Einheit der Christen" teilgenommen. Die Feier mit Vertretern aller christlichen Kirchen des Landes fand am Sonntag in der evangelisch-lutherischen Kirche am Deak-Platz im Zentrum von Budapest statt. Heuer steht die Woche thematisch unter dem biblischen Motto "Glaubst du das?" und steht auch im Zeichen des 1.700-Jahr-Jubiläums des ersten ökumenischen Konzils, das 325 nach Christus in Nicäa stattfand.
Die Gegenwart sehne sich nach Begegnung, Leben, Teilhabe, Gemeinschaft, Frieden und Freude, sagte der katholische Weihbischof der Erzdiözese Esztergom-Budapest, Levente Balázs Martos, bei dem Gottesdienst. Im wahren ökumenischen Dialog würden sich die Kirchen auch selbst besser kennenlernen. Allein Gott habe das Leben der Christen in seiner Hand, "der seine Macht nicht missbraucht, sondern seine Macht in seiner Liebe offenbart", sagte der Präsident der Synode der Reformierten Kirche, József Steinbach.
Im Rahmen des Gottesdienstes wurde eine Vereinbarung über die ungarische Übersetzung sämtlicher Werke des Schweizer Theologen Karl Barth (1886-1968) unterzeichnet. Er gilt als einer der wichtigsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Das Übersetzungsprojekt wird in einer Zusammenarbeit der Abtei Pannonhalma und evangelischen Kirchen in Ungarn realisiert. An dem Eröffnungsgottesdienst zur Gebetswoche nahm auch der Erzabt von Pannonhalma, Cirill Hortobágyi, teil. Die Erzabtei auf dem Martinsberg ist neben der Domstadt Esztergom das wichtigste spirituelle Zentrum Ungarns und gilt als bedeutender Ort für den ökumenischen Dialog der christlichen Kirchen.