Graz-Seckau: Diözesankonferenz soll Zukunftsbild weiterentwickeln
20.01.202515:00
(zuletzt bearbeitet am 20.01.2025 um 15:19 Uhr)
Österreich/Kirche/Diözesanreform/Krautwaschl
Erstes von mehreren Treffen von 150 Beteiligten am Wochenende auf Schloss Seggau - Bischof Krautwaschl: Zukunft in Gegenwart holen und Freude am Glauben weitertragen
Graz, 20.01.2025 (KAP) Gemeinsames Überlegen der künftigen Weichenstellungen für die katholische Kirche in der Steiermark soll es bei der erstmals veranstalteten Diözesankonferenz geben, die am Freitag und Samstag auf Schloss Seggau stattfindet. Auf der Website der Diözese Graz-Seckau lädt Bischof Wilhelm Krautwaschl die rund 150 erwarteten Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein, zunächst "im Hören auf Gottes Geist mit dem diözesanen Weg vertraut zu werden" und durch Impulse "die Zukunft in die Gegenwart zu holen". Gemeinsam werde man bei dem Plenartreffen überlegen, wie es weiter möglich sei, "Freude am Glauben zu haben und Freude weiterzutragen", da Kirche erst dadurch zukunftsfähig werde.
Am Eröffnungstag erwartet die Teilnehmenden nach einer Ansprache des Bischofs über die Wandelbarkeit von Kirche eine Zwischenbilanz zum diözesanen "Zukunftsbild". Vorgestellt werden ferner acht Themen, welche am Samstag in Kleingruppen und im Plenum erörtert werden. Am Freitagabend liefert der Zukunftsforscher Klaus Kofler einen Impuls über die "Kirche im Zeitalter der Veränderung" und es gibt auch spirituelle Einheiten. Beteiligt sind Mitglieder aus Priesterrat, Diakonenrat, Diözesanrat, Collegium Consultorum und Konsistorium sowie weitere Mitwirkende.
Die Konferenz ist erst der Auftakt, denn eine zweite ähnliche Versammlung ist für den 4. und 5. April angesetzt. Dazwischen werden die angeschnittenen Themen im Februar und März bei jeweils zwei bis drei Treffen an verschiedenen Orten der Diözese bzw. in Online-Einheiten vertieft. Konkret geht es dabei u.a. um die Verantwortung der Kirche für die Menschen, das spirituelle Wachstum im Glauben, die Berufung zum Engagement aus Taufe und Firmung, Solidarität mit Benachteiligten, den Dialog über Vielfalt, sowie die Förderung synodal gelebter Verantwortung. Weitere Schwerpunkte sind die Bewahrung der Schöpfung und die Gestaltung von Veränderungen innerhalb der Kirche.
Bischof Krautwaschl hatte sich bereits im vergangenen Herbst mit einem Brief an die Teilnehmenden gewandt und dabei Synodalität - "also das respektvolle aufeinander Hören, das gemeinsame Unterscheiden, Beraten und Entscheiden" - als Grundlage der Diözesanentwicklung bezeichnet. Hinsichtlich des 2017 gestarteten Reformprozesses Kirchenentwicklung in der Diözese Graz-Seckau gelte: "Vieles ist uns gelungen, bei so manchem stoßen wir an Grenzen, bei anderem müssen wir konsequent dranbleiben." Aus den Konferenz-Ergebnissen erhoffe er eine "Grundlage für Richtungsentscheidungen", welche er für die nächsten Jahre treffen wolle, so der Bischof.
Die Diözese Graz-Seckau hatte 2017 ein "Zukunftsbild" veröffentlicht, auf Basis einer breit angelegten Konsultation mit Rückmeldungen von über 2.600 Beteiligten. Es beschreibt das Selbstverständnis, Ziele und Zukunftsthemen der Diözese. Festgeschrieben wurde dabei etwa, dass die Kirche für die Menschen "präsent und berührbar" sein solle und neue Formen von "Kirchensein" außerhalb Kirchengebäuden angegangen werden sollten. Auch die Teilung bestimmter Leitungsaufgaben zwischen haupt- und ehrenamtlichen Frauen und Männern sowie neue Formen der Mitbestimmung wurden anvisiert. Die vorgesehene Zwischenbilanz in Form einer Diözesankonferenz verzögerte sich aufgrund der Corona-Pandemie.