Zuständiger DBK-Nationaldirektor Schreiber im kroatischen Radio: Katholiken mit Migrationshintergrund brauchen weiterhin Orte, wo sie in ihrer Muttersprache Gottesdienst feiern können - Gleichzeitig sollen aber auch Räume des interkulturellen Miteinanders gezielt gefördert werden
Zagreb, 21.01.2025 (KAP) Die katholischen Bischöfe in Deutschland wollen Gläubige anderer Sprachen stärker am Leben der Ortskirche beteiligen und gleichzeitig die Multikulturalität fördern. Dies gelte auch ausdrücklich für die in Deutschland lebenden katholischen Kroaten, erklärte der in der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für die Seelsorge in anderen Sprachen und Riten zuständige Nationaldirektor Lukas Schreiber im Kroatischen Katholischen Radio (HKR; Montag). Schreiber nahm als Gast an der gemeinsamen Sitzung der Bischofskonferenzen Kroatiens und Bosnien-Herzegowinas in Zagreb teil. Dabei ging es auch um die Seelsorge der Kroaten im Ausland. Zahlreiche kroatische katholische Gemeinden sind Teil der Ortskirchen vor allem in Deutschland, Österreich und Schweiz.
Die DBK hat im September 2024 "Leitlinien für die Seelsorge in anderen Sprachen und Riten" veröffentlicht. Es brauche Orte, wo sich Katholiken mit Migrationshintergrund und anderer Muttersprachen in Deutschland in der Kirche beheimatet fühlen, betonte Schreiber im Radiogespräch. Notwendig seien für diese Gemeinden weiterhin Eigenräume, "wo Menschen mit einem gemeinsamen kulturellen Hintergrund, mit gemeinsamer Muttersprache gemeinsam Liturgie feiern und auch sich austauschen können". "Gleichzeitig sollen aber auch Räume der Vergemeinschaftung, des interkulturellen Miteinanders gezielt gefördert werden", so der DBK-Verantwortliche für Seelsorge in anderen Sprachen und Riten weiter.
Die in Deutschland lebenden katholischen Kroaten seien "eine ganz wichtige Gruppe", weil zahlenmäßig die drittgrößte Migrantengruppe unter den Katholiken in der Bundesrepublik. "Und sie sind eine sehr vitale Gruppe, auch mit einer großen Gottesdienstbeteiligung, mit einer großen Frömmigkeit, und es wäre schade, wenn sie ein Randdasein in der Kirche in Deutschland führen würden", sagte Schreiber. "Wir wollen sie eigentlich mehr in die Mitte der Kirche hinein holen und sie sollen auch Verantwortung in der Kirche übernehmen und so die Kirche in Deutschland mitgestalten", fügte der Nationaldirektor hinzu.
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