Mehrere Angebote geführter Pilgerwanderungen auf heimischen Streckenabschnitten der "Romea Strata"
Wien, 21.01.2025 (KAP) Beginnt sonst die Pilgersaison traditionell erst nach Ostern, gelten im von Papst Franziskus ausgerufenen "Heiligen Jahr 2025" andere Regeln: Bereits Mitte Jänner gab es beim österreichischen Rom-Weg "Romea Strata" offiziell den Auftakt, informierte der gleichnamige Verein am Dienstag. Eine Gruppe von Pilgerinnen und Pilgern sei symbolkräftig vom Wiener Stephansdom zur Jakobskirche in Wien-Penzing gewandert, organisiert von der diözesanen Frauen-Bildungsinitiative "Anima". Weitere ein- und mehrtägige geführte Pilgerwanderungen auf der Romea Strata soll es in den kommenden Wochen und Monaten geben.
Die österreichischen Rom-Pilgerwanderungen seien eine Einladung an Interessierte, "pilgernd die spirituellen und kulturellen Kostbarkeiten entlang der Romea Strata kennenzulernen", erklärte in der Aussendung Christa Englinger, Vizepräsidentin des Europäischen Pilgervereins Associazione Europea Romea Strata (ARES), die das Auftakt-Pilgern gemeinsam mit Andrea Reith vom Pilgerverein Jakobsweg Wien spirituell betreute. Den Hintergrund stelle das "großen Pilgerziel" Rom und dem Heiligjahr-Motto "Pilger der Hoffnung" dar.
Das Heilige Jahr wird von den Pilger-Expertinnen beschrieben als "außergewöhnliches religiöses Ereignis, das eine Gelegenheit zur Begegnung mit dem christlichen Glauben und der langen Geschichte Roms bietet". Alle Menschen unabhängig von Herkunft oder Glaubenszugehörigkeit seien zu neuen Wege und neuen Erfahrungen eingeladen. Wer es nicht bis nach Rom schafft, kann sich auch auf die österreichischen Abschnitte der Romea Strata begeben - einer der drei großen Rom-Pilgerwege, der zahlreiche Orte und Klöster mit einer Tradition der Pilger-Aufnahme passiert.
Entlang von "Jubiläumsorten"
Sogenannte "Jubiläumsorte", von Englinger als "Meilensteine" bezeichnet, säumen die Romea Strata. An derartigen Zwischenzielen werden im Jahr 2025 besondere spirituelle bzw. kulturelle Erlebnisse angeboten, sowie auch "Jubiläumsstempel" in Form von Stickern, welche Pilgernde in einen Romea-Strata-Pilgerausweis kleben können. Voraussetzung eines Stickers ist das Zurücklegen von mindestens zwei Etappen zu Fuß oder mit dem Fahrrad, erhältlich ist er bei Infostellen an den jeweiligen Orten. Drei gesammelte Sticker berechtigen zum Erhalt der österreichischen Pilgerurkunde des Heiligen Jahres, das "Testimonium".
Mit den insgesamt elf Jubiläumsorten werde das Heilige Jahr und dessen Geist auch in Österreich "spirituell erfahrbar und lebendig", erklärte der Österreich-Koordinator von Romea Strata, Hannes Maier. Die heimischen Jubiläumsorte bzw. Meilensteine entlang der Route sind in Wien der Stephansdom, in Niederösterreich Stockerau und die Stifte Klosterneuburg, Heiligenkreuz und Lilienfeld, in der Steiermark Mariazell, die Abtei Seckau und Stift St. Lambrecht, in Kärnten der Dom in Gurk sowie Maria Saal und Maria Gail.
Der Nachweis über sechs zurückgelegte Romea-Strata-Etappen reicht auch für den Erhalt der römischen Pilgerurkunde "Testimonium Ad Limina Petri" beim Petersdom im Vatikan - für die Pilger alternativ die letzten 100 Kilometer zu Fuß auf der Via Romea Strata zurückgelegt haben müssen. Ausgestellt wird diese Urkunde direkt im vatikanischen Pilgerbüro, sie kann ebenso wie der Pilgerpass bei Bedarf auch gegen einen Unkostenbeitrag zugesandt werden. (Infos: www.romeastrata.org/giubileo2025)
Die vom Baltikum nach Rom führende Romea Strata war jahrhundertelang eine wichtige europäische Pilger- und Handelsroute und wurde nach langer Vergessenheit in den vergangenen Jahren wiederbelebt. Ihre über 4.000 Kilometer verlaufen über Estland, Lettland, Litauen, Polen, die Tschechische Republik und schließlich auch Österreich, bevor der Weg bei Tarvis in Italien weitergeht und Rom als Ziel hat. Die heimische Wegstrecke führt von Drasenhofen bis Stockerau auf dem Jakobsweg Weinviertel, von Stockerau nach Wien auf dem Martinusweg Via Sancti Martini, durch Wien auf dem Jakobsweg Wien, von Wien nach Mariazell auf der Via Sacra bzw. dem Wiener Wallfahrerweg, von Mariazell nach St. Lambrecht auf dem Mariazeller Gründerweg (in umgekehrter Richtung) und dann weiter auf dem Hemmaweg, dem Benediktweg und dem Kärntner Marienpilgerweg zur italienischen Grenze. (Infos: https://www.romeastrata.org/miliarium-austria/)
Historische Wallfahrtsroute erfährt im Jahr 2025 Neubelebung - Römische Heiligjahr-Urkunde "Testiomonium" auch durch Pilgern auf traditionellen österreichischen Pfaden erhältlich