Die von der Katholikenzahl her mit Abstand größte katholische Diözese Österreichs umfasst die Stadt Wien und die östliche Hälfte von Niederösterreich
Wien, 22.01.2025 (KAP) Die Erzdiözese Wien ist die von der Katholikenzahl her mit Abstand größte katholische Diözese Österreichs. Laut den aktuellsten verfügbaren Daten (offizielle Kirchenstatistik 2023) gehören ihr 1.061.349 Katholikinnen und Katholiken an. Die Erzdiözese umfasst die Stadt Wien und die östliche Hälfte des Bundeslandes Niederösterreich. Sie ist in drei territoriale Verwaltungseinheiten - sogenannte "Vikariate" - eingeteilt: Das "Vikariat Nord - Unter dem Manhartsberg" umfasst das Weinviertel und das Marchfeld, das "Vikariat Wien-Stadt" die Städte Wien und Klosterneuburg und das "Vikariat Süd - Unter dem Wienerwald" das sogenannte Industrieviertel südlich der Donau von Hainburg über Wiener Neustadt bis in die Bucklige Welt hinein.
In der Erzdiözese Wien gibt es derzeit gut 600 Pfarren. Seit mehr als 15 Jahren befindet sich die Erzdiözese in einem Reformprozess, der auch die Struktur der Pfarren und weiteren Seelsorgeeinheiten betrifft. Ca. 1.100 Priester wirken in der Erzdiözese. Dazu kommen rund 210 Ständige Diakone. Eine wichtige Rolle spielen in der Erzdiözese auch die knapp 100 Ordensgemeinschaften. Insgesamt gibt es mehr als 1.400 Ordensfrauen und -männer.
225 Frauen und Männer sind als qualifizierte Laiinnen und Laien in verschiedensten seelsorglichen Aufgabenbereichen tätig. Im aktuellen Schuljahr verzeichnet die Erzdiözese Wien zudem rund 1.410 Religionslehrerinnen und -lehrer. Rund 6.000 Frauen und Männer sind Mitglieder in den Pfarrgemeinderäte. Viele weitere Tausend - fast zur Gänze ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - sind in unterschiedlichsten Bereichen von der Kinder-, Jugend- und Familienpastoral über die Kranken- und Behindertenseelsorge bis hin zur Universitäts- und Tourismusseelsorge für die Menschen da.
Charakteristisch für die Erzdiözese ist u.a. auch die Internationalität, vor allem im Bereich der Stadt Wien. So gibt es rund 30 anderssprachige Gemeinden, in denen Katholiken aus der ganzen Welt in Wien eine "geistliche Heimat" finden. 48 Prozent der Geistlichen der Erzdiözese stammen nicht aus Österreich, sondern kommen aus mehr als 50 verschiedenen Ländern.
Geschichte der Erzdiözese Wien
Wien war lange Zeit keine eigene Diözese, sondern gehörte zur Diözese Passau. Die österreichischen Herzöge aus der Familie der Babenberger, und nach ihnen die Habsburger, unternahmen mehrere erfolglose Anläufe zur Gründung eines unabhängigen Bischofssitzes in Wien. Erst im 15. Jahrhundert wurde Wien eigenständig. Die Errichtung des Bistums Wien erfolgte 1469. Die Pfarrkirche St. Stephan wurde zur Kathedrale. Die Diözese umfasst vorerst nur drei Stadt- und vierzehn angrenzende Landpfarren. In den ersten Jahrzehnten des Bestehens war die neue Diözese noch so klein bzw. unbedeutend, dass sie nur von Administratoren geleitet wurde. Der erste Bischof war 1513 der aus dem heutigen Slowenien stammende Georg von Slatkonia.
1722 wurde die Diözese Wien zur Erzdiözese erhoben. 1729 kam der Distrikt "Unter dem Wienerwald" mit den Pfarren zwischen Wien und Wiener Neustadt zur Erzdiözese hinzu und gar erst 1785 wurde das Weinviertel, das bis dahin immer noch zu Passau gehört hatte, Teil der Erzdiözese Wien.
Insgesamt hatte Wien bisher 32 Bischöfe, davon 16 Erzbischöfe seit der Erhebung zur Erzdiözese im Jahr 1723. 14 der Wiener Bischöfe wurden in das Kardinalskollegium berufen. Bei 13 Papstwahlen waren Wiener Erzbischöfe als Kardinäle beteiligt. Zuletzt zweimal Kardinal Christoph Schönborn.
Wiener Erzbischof zu seinem 80. Geburtstag emeritiert - Bisheriger Bischofsvikar Josef Grünwidl übernimmt interimistische Leitung der Erzdiözese als Apostolischer Administrator