Neuer Apostolischer Administrator der Erzdiözese Wien gibt erste Pressekonferenz - Dank an Papst Franziskus für Vertrauen - Hoffnung auf baldige Ernennung eines neuen Erzbischofs
Wien, 22.01.2025 (KAP) Der neue Apostolische Administrator der Erzdiözese Wien hat sich Mittwochnachmittag im Rahmen einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz vorgestellt und seine Aufgabe erläutert. Er danke Papst Franziskus für das Vertrauen, ihn für die Zeit der Sedisvakanz mit der Leitung und Verwaltung der Erzdiözese zu betrauen. Er habe das Amt des Administrators übernehmen können, weil er schon in den vergangenen zwei Jahren als Bischofsvikar erlebt habe: "In unserer Diözese gibt es ein gutes Team und viele hervorragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter." Er hoffe, so Grünwidl, "dass diese interimistische Leitung nicht allzu lange dauert, und dass mein Amt mit der Ernennung eines neuen Erzbischofs in absehbarer Zeit wieder erlischt."
Ein Administrator habe viele Befugnisse, die den Aufgaben und Pflichten eines Bischofs gleichkommen, dürfe jedoch keine Entscheidungen treffen, die den neuen Erzbischof binden würden. Darum werde der Schwerpunkt seiner Tätigkeit im Bereich der diözesanen Verwaltung liegen. Pfarrgemeinden und kirchliche Gemeinschaften könnten eine Zeit lang auch ohne einen Bischof leben und selbstverständlich gehe auch der diözesane Alltag während einer Sedisvakanz weiter. Trotzdem sei es wünschenswert, "dass Papst Franziskus bald einen neuen Bischof mit der Leitung der Erzdiözese Wien betraut".
Kirchliches Leben geht weiter
Nicht nur das pfarrliche Leben und der diözesane Alltag gehen weiter, auch die Diözesanreform werde während der Sedisvakanz fortgesetzt. Allerdings steht dieser Prozess ohne Erzbischof nicht mehr auf drei, sondern nur auf zwei Säulen: "Mission" und "Jüngerschaft".
Veränderungen im Bereich der Strukturen - die dritte Säule des Erneuerungsprozesses neben "Mission" und "Jüngerschaft" - werde es aber nicht geben, "denn als Diözesanadministrator bin ich nicht befugt, Pfarrer zu ernennen und pfarrliche oder diözesane Strukturen zu verändern". Nur Strukturreformen, die noch während der Amtszeit von Kardinal Schönborn beschlossen wurden, könnten umgesetzt werden.
Mit dem heutigen Tag erlöschen laut Kirchenrecht auch wichtige Ämter der Diözesanleitung. Eine seiner ersten Aufgaben werde es deshalb sein, so Grünwidl, "den Generalvikar und die Bischofsvikare zu bestätigen und zu bitten, mich in der interimistischen Leitung der Erzdiözese zu unterstützen". Seine bisherige Aufgabe als Bischofsvikar im Vikariat Süd werde er auch weiterhin wahrnehmen.
Er lade alle ein, so Grünwidl, "dass wir in der Zeit der Sedisvakanz gemeinsam in der Spur des Evangeliums den diözesanen Reformweg weitergehen. Den "Weg der spirituellen Vertiefung und Freundschaft mit Christus sowie missionarische, neue Wege, die uns hinführen zu den Menschen und ihren Freuden und Sorgen, ihren Hoffnungen und Ängsten".
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