Priester in Polen nach Sexparty nun aus Klerikerstand entlassen
23.01.202512:59
Polen/Kirche/Justiz
Skandal in der Diözese Sosnowiec hatte im Sommer 2023 die Kirche in Polen erschüttert
Warschau, 23.01.2025 (KAP/KNA) Mehr als ein Jahr nach einem Sexparty-Skandal hat der Heilige Stuhl einen polnischen Priester aus dem Klerikerstand entlassen. Wie die südpolnische Diözese Sosnowiec am Donnerstag mitteilte, sei das kirchenrechtliche Verfahren gegen den früheren Geistlichen in Zusammenhang mit dem "Geschehen" in einer Pfarre in der Stadt Dabrowa Gornicza in Schlesien damit abgeschlossen.
Der Skandal hatte im Sommer 2023 die Kirche in Polen erschüttert und zum Rücktritt des Bischofs von Sosnowiec, Grzegorz Kaszak, geführt. Nach Einnahme starker Potenzmittel war in der Priesterwohnung des nun aus dem Klerikerstand entlassenen Mannes ein Callboy zusammengebrochen. Ein zweiter Gast rief den medizinischen Notdienst; so flog die Party auf. Weil der Priester den Sanitätern aber den Zutritt zu seiner Wohnung verwehrte, alarmierten diese laut polnischen Medienberichten die Polizei.
Ein Gericht verurteilte den suspendierten Geistlichen im April 2024 zu 18 Monaten Gefängnis wegen Sexual- und Drogendelikten sowie unterlassener Hilfeleistung. Er musste dem Opfer zudem eine Entschädigung zahlen.
Der neue Bischof von Sosnowiec, Artur Wazny, beauftragte im Oktober 2024 eine Kommission, Fälle in der Diözese zu untersuchen, die "in jüngerer Zeit die öffentliche Meinung erregt haben". Geleitet wird die Kommission von einem Journalisten der Zeitung "Rzeczpospolita". Auf dieses Gremium namens "Abklärung und Behebung" verwies die Diözese auch in ihrer aktuellen Mitteilung. Die Kommission hat erst unlängst mit ihrer Arbeit begonnen und sich noch nicht geäußert.