Seelsorgeangebote der Kirchen nach Bluttat in Aschaffenburg
23.01.202514:36
Deutschland/Kriminalität/Kirche/Seelsorge/Trauer
Nach dem tödlichem Messerangriff auf eine Kindergartengruppe bieten die christlichen Kirchen in der deutschen Stadt Raum für Trauer und Gespräche - Trauerfeier am Sonntag in der katholischen Stiftsbasilika
München, 23.01.2025 (KAP/KNA) Nach dem tödlichen Messerangriff in Aschaffenburg in Bayern machen die Kirchen der Stadt Angebote für Gespräche und Gottesdienste. Im ökumenischen Kirchenladen "Sinn-Schätze" stehen am Donnerstag und Freitag Seelsorgerinnen und Seelsorger zum Gespräch bereit. Am Donnerstagabend soll es in der evangelischen Pauluskirche einen Gottesdienst geben. Aschaffenburgs Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) zufolge ist am Sonntag um 10.30 Uhr eine Trauerfeier in der katholischen Stiftsbasilika, der ältesten Kirche der Stadt, geplant. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sein Kommen angekündigt.
Bereits wenige Stunden nach der Tat hatten am Mittwochabend mehr als 100 Menschen die Stiftsbasilika aufgesucht, um sich zu sammeln und zu beten. Dabei seien die schrecklichen Vorfälle immer wieder zur Sprache bekommen, hieß es. Peter Müller vom Vorbereitungsteam des ökumenischen "Time Out"-Gottesdienstes sagte: "Wir brauchen jetzt keine Trommler, die Angst und Hass schüren, sondern Menschen, die Licht in die Welt tragen, damit die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben nicht untergeht."
Am Mittwoch hatte ein Mann mit einem Messer eine Kindergarten-Gruppe im Schöntal-Park angegriffen. Zwei Menschen, ein zweijähriger Bub marokkanischer Herkunft und ein 41 Jahre alter Passant, der laut Polizei den Kindern zu Hilfe kam, wurden getötet. Drei weitere Menschen erlitten teils schwere Verletzungen.
Den Ermittlern zufolge war der festgenommene tatverdächtige 28-jährige Afghane zuvor mindestens dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen und mehrfach psychiatrisch behandelt worden. Im Dezember hatte das Amtsgericht seine gesetzliche Betreuung angeordnet. Hinweise auf eine radikale Gesinnung des Tatverdächtigen gibt es nach Polizeiangaben bisher nicht. Eine Durchsuchung an seiner Wohnanschrift habe vielmehr neue Erkenntnisse zur psychischen Erkrankung des Mannes gebracht. Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Religionsgemeinschaften verurteilten die Tat, der Würzburger katholische Bischof Franz Jung rief zum Gebet auf.