Kirche begeht am 26. Jänner den "Bibelsonntag" - Kardinal in "Heute"-Kolumne: Bin überzeugt, "dass Gott zu jeder Zeit durch die Worte der Bibel spricht" - St. Pöltner Familienverband ruft zum Bibel-Schreiben auf
Wien, 24.01.2025 (KAP) Am 26. Jänner begeht die katholische Kirche den von Papst Franziskus ausgerufenen "Sonntag des Wortes Gottes". In seinem Apostolischen Schreiben "Aperuit Illis" hat Franziskus festgelegt, dass dieser "Bibelsonntag" besonders der Feier, der Betrachtung und der Verbreitung der Bibel gewidmet sein soll. Dazu ruft auch Kardinal Christoph Schönborn in seiner Freitagskolumne der Zeitung "Heute" auf. "Alles, was Menschen bewegt, kommt in der Bibel vor, Hoffnung und Klage, Vertrauen und Bitten, alles Gute und alles Böse, Liebe und Hass, Krieg und Frieden. Die Bibel ist das große Buch des Lebens", so Schönborn.
Die reichhaltige Sammlung von biblischen Texten sei über mehrere Jahrhunderte hin entstanden. Allen sei gemeinsam: "Sie werden als 'Wort Gottes' bezeichnet, sind aber von Menschen geschrieben. Alle handeln von Erfahrungen, die Menschen mit Gott gemacht haben. Deshalb sprechen sie uns auch heute an."
Er sei überzeugt, so Schönborn, "dass Gott zu jeder Zeit durch die Worte der Bibel spricht". Oft habe er es erlebt, "dass ein Wort der Bibel mich persönlich trifft, mir hilft, mich tröstet. Deshalb ist es so hilfreich, immer wieder zur Bibel zu greifen, möglichst regelmäßig in ihr zu lesen." Am meisten würden ihn die Evangelien ansprechen, so der Kardinal, "die Worte Jesu, seine Geschichte". "Evangelium" heiße "gute Nachricht". Schönborn: "Was er mir zu sagen hat, ist wirklich die gute Nachricht, die ich brauche."
Bibel und Familie
Peter Pitzinger, Vorsitzender des Katholischen Familienverbandes der Diözese St. Pölten, möchte Familien motivieren, das jeweilige Sonntagsevangelium Woche für Woche per Hand in ein leeres Buch zu schreiben. "Damit können sich Familien mit der Bibelstelle intensiv auseinandersetzen und austauschen", so Pitzinger in einer Aussendung am Freitag. In manchen Pfarren sei das schon gute Tradition, der "Bibelsonntag" wäre ein passender Auftakt, sich in den Familien mehr mit der Bibel zu beschäftigen.
Pitzinger verweist auf Papst Franziskus, der dazu aufgerufen hat, öfter in der Bibel zu lesen. Christen sollten täglich einmal den Fernseher ausschalten bzw. das Handy beiseitelegen und das Evangelium zur Hand nehmen. Das Lesen in der Bibel lasse spüren, dass Gott nahe sei, und schenke Mut auf dem Lebensweg.