Nach zwölf Jahren gibt Johannes Dines Leitung ab - Andrea Schmid und Kurt Sonneck neues Leitungsteam, das auf Menschlichkeit, Solidarität und Armutsprävention setzt - Großes Verdienstzeichen des Landes Salzburg an Direktor Dines verliehen
Salzburg, 24.01.2025 (KAP) Die Caritas der Erzdiözese Salzburg hat ein neues Leitungsteam: Johannes Dines, der die Caritas Salzburg seit zwölf Jahren leitete, hat die Führung mit Jänner 2025 an Kurt Sonneck und Andrea Schmid übergeben. Aus dem Tagesgeschäft zieht sich Dines mit seiner Pensionierung zum Ende des Monats zurück. Die neue Direktion werde die Arbeit der Caritas mit all ihren Projekten und Einrichtungen in den Bereichen Hilfe, Pflege und Betreuung unter dem Motto "Menschlichkeit in allen Lebensphasen und Situationen" fortführen, hieß es in einer ersten gemeinsamen Pressekonferenz von Schmid und Sonneck am Freitag in Salzburg. Mit der gemeinsamen Leitung wolle man "vorleben und ein Zeichen setzen, dass nicht eine Person alles alleine schultern muss", so das neue Leitungsteam.
"Menschen begleiten und sie in den verschiedensten Lebensphasen und Situationen unterstützen - das ist es, wofür wir stehen", erklärte Sonneck, der ehemalige Leiter des Amtes für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Erzdiözese Salzburg. Neben den gesellschaftlichen Veränderungen, dem demografischen Wandel und den damit einhergehenden Herausforderungen in Pflege und Betreuung wolle man sich besonders armutsgefährdeten Kindern widmen.
Die Hilfe der Caritas werde sich weiterhin auf dem Gebiet der Erzdiözese Salzburg sowie in den Schwerpunktländern der Caritas-Auslandshilfe - Syrien, Libanon und Ägypten - fortsetzen, kündigte das neue Leitungsteam an. "Es geht darum, zu helfen, egal, warum jemand in Not geraten ist, mit Akzeptanz, ohne zu hinterfragen oder zu werten", erklärte Sonneck.
Die neue Caritas-Doppelspitze wolle zudem auch künftig "gesellschaftliche und soziale Herausforderungen thematisieren, Lösungen suchen, öffentlich für mehr Gerechtigkeit eintreten und auf bewährte sowie neue Netzwerkpartnerinnen und -partner zählen", betonte Schmid. Die aus Niederösterreich stammende Schmid ist seit 2003 in der Caritas Salzburg tätig, u.a. als Bereichsleiterin für Begleitung, Inklusion und Pflege, als stellvertretende Direktorin und als Geschäftsführerin der St.-Erentrudis-Stiftung der Erzdiözese Salzburg.
Als künftige Herausforderung bezeichnete es Schmid, "genau hinzuschauen, was die Bedürfnisse der Menschen sind". Die Caritas reagiere auf Krisen und Teuerungen mit Sozialberatung, um nachhaltige Lösungen für Betroffene zu finden und einer kritischen Situation vorzubeugen. Aber auch die Politik sei gefordert, zur Armutsprävention beizutragen, etwa durch den Ausbau der ganztägigen Kinderbetreuung, Reformen beim Karenz- und Kinderbetreuungsgeld sowie eine Verbesserung der Bezahlung in pflege- und betreuungsbezogenen Branchen.
Schmid und Sonneck hoben abschließend hervor, wie wichtig der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Solidarität für die Bewältigung aktueller Herausforderungen sind. "Wir sind sicher, dass der Zusammenhalt und die Unterstützung aller auch in Zukunft so groß sein werden wie in der Vergangenheit", so die neue Caritas-Leitung.
Verdienstzeichen des Landes Salzburg
Johannes Dines hat zuvor bei einer Abschiedsfeier im Bildungshaus St. Virgil in Salzburg-Aigen das Große Verdienstzeichen des Landes Salzburg verliehen bekommen. "Mit Weitblick und Herzblut hat Johannes Dines die Caritas Salzburg über die vergangenen zwölf Jahre geprägt und für die Zukunft aufgestellt", betonte Landesrätin Daniela Gutschi bei der Überreichung der Auszeichnung.
Dines sei in seiner Funktion ein "entschlossener Visionär für Menschen in Not gewesen, zudem seien unter seiner Leitung zahlreiche soziale Angebote ausgebaut worden, begründete Gutschi die Ehrung. So wurden in Salzburg unter anderem die Obdachloseneinrichtung Haus Franziskus und die Sozialberatung im Tiroler Unterland erweitert. Weitere Projekte waren der Ausbau des mobilen Palliativbereichs und der Obdachlosenhilfe, die Mitbegründung der St.-Erentrudis-Stiftung sowie das SafeHome Salzburg und Hallein für rund 50 von Gewalt betroffene Frauen. Auch die humanitäre Hilfe in den krisengebeutelten Schwerpunktländern der Auslandshilfe - Syrien, dem Libanon und Ägypten - konnte in den vergangenen Jahren massiv verstärkt werden.
Dines will der Erzdiözese Salzburg und der Caritas künftig als Diakon verbunden bleiben, wie er im Interview mit dem "Rupertusblatt" sagte. "Wenn es von der neuen Leitung da oder dort gewünscht wird, bei einem Projekt hilfreich mitzuwirken", stehe der Theologe und Religionspädagoge der Caritas Salzburg weiter unterstützend zur Verfügung.