Post ehrt heiligen Engelbert Kolland mit Sonderbriefmarke
27.01.202511:21
Österreich/Kirche/Glaube/Leute
Weihbischof Hofer über Vorbild von "Vater Engel" für heute: "Jede und jeder kann Engel sein"
Salzburg, 27.01.2025 (KAP) Mit einer Sonderbriefmarke ehrt die österreichische Post den im Vorjahr von Papst Franziskus heiliggesprochenen Tiroler Engelbert Kolland (1827-1860). Die Briefmarke, die den Märtyrer mit Heiligenschein, einem Kreuz und einem Dolch in Händen zeigt, sei "stummer Zeuge" für dessen Martyrium, erklärte Weihbischof Hansjörg Hofer bei einem Gottesdienst im Rahmen der Präsentation in Ramsau im Zillertal vergangenen Freitag. Der Franziskanermönch Kolland starb 1860 im Alter von 33 Jahren als Märtyrer durch die Hand von muslimischen Drusen in Damaskus. "Vater Engel", wie ihn syrische Einheimische wegen seines Einsatzes für Arme, Kranke und Sterbende nannten, könne auch heute als Vorbild dienen, so Hofers Aufruf an die Gläubigen: "Jeder und jede kann Engel sein."
Als Vorlage für die Sonderbriefmarke diente ein Glasgemälde des Tiroler Glasmalers Peter Sporer, wie die Erzdiözese Salzburg mitteilte. Gestaltet wurden die neue Briefmarke und der entsprechende Sonderstempel von der Grafikerin und Graveurmeisterin Kirsten Lubach, hieß es vom Philatelistenverein St. Gabriel, der die Briefmarke angeregt hat. In Ramsau, Kollands Geburtsort, lobte Weihbischof Hofer die Zeugnisse, die den Märtyrer Engelbert als "mutigen Zeugen für Jesus Christus" in Erinnerung rufen, und stellte einen Bezug zur Gegenwart her: Der heilige Engelbert "stellt uns die vielleicht peinliche Frage: 'Erkennt man an deinem Leben, dass du ein Christ, eine Christin bist?'"
Das Zillertal, insbesondere die Pfarre Zell am Ziller, fördert seit Jahren die Verehrung Engelbert Kollands. Seit seinem 150. Todestag im Jahr 2010 wurden dort viele neue Projekte umgesetzt: Eine Engelbert-Kolland-Gemeinschaft zur Förderung der Verehrung, ein Engelbert-Lehrpfad und die imposante "Granatkapelle zum seligen Engelbert Kolland", die auf 2.087 Metern Seehöhe auf dem Penken im Jahr 2013 eingeweiht wurde. Der Bau ist ein beliebtes Ausflugs- und Pilgerziel, das einen Ausblick auf die Heimatgemeinde Kollands bietet. Schon im Vorjahr hat der aus Tirol stammende Briefmarkenkünstler Johannes Margreiter zur Heiligsprechung des Zillertalers eine eigene Briefmarke gestaltet. Sie zeigt Kolland in seinem Habit, der zur Hälfte in Rot - der Farbe der Märtyrer - gehalten ist.
Engelbert Kolland, 1827 als Michael Kolland im Zillertal geboren, trat nach dem Gymnasium in Salzburg in den Franziskanerorden ein, wurde 1851 zum Priester geweiht und 1855 als Missionar ins Heilige Land entsandt. 1860 kam es in seinem späteren Wirkungsgebiet Damaskus zu Christenverfolgungen, bei denen etwa 8.000 Christinnen und Christen ermordet wurden. Kolland wurde zusammen mit weiteren Franziskanern und Gläubigen ermordet, da er sich dreimal weigerte, seinem Glauben abzuschwören. Die Seligsprechung der Märtyrer fand bereits am 10. Oktober 1926 in Rom durch Papst Pius XI. statt.
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