Direktorin Balaskovics nach Bekanntgabe der Koalitionsgespräche zwischen SPÖ und Grüne: Obdachlosenhilfe, Wärme- und Mietpreisdeckel sowie Angebote für psychisch Erkrankte sichern
Eisenstadt, 27.01.2025 (KAP) Nachdem im Burgenland SPÖ und Grüne am Montag bekannt gegeben hatten, in Koalitionsgespräche zu starten, formulierte die Caritas Burgenland in einer Aussendung Wünsche an die künftige burgenländische Landesregierung. Bei den beginnenden Regierungsverhandlungen dürften Streichungen und Kürzungen nicht "auf Kosten der Schwächsten" geschehen, betonte die burgenländische Caritas-Direktorin Melanie Balaskovics. Konkret forderte sie eine Sicherung der Obdachlosenhilfe, eine Fortführung und Sicherstellung des "Wärmepreisdeckels" und des "Mietpreisdeckels" über 2025 hinaus sowie Angebote für psychisch Erkrankte in Notsituationen.
Die Landesregierung habe angesichts steigender Kosten bei Wohnen, Energie und Lebensbedarf in den vergangenen Jahren einige positive Maßnahmen gesetzt, räumte die Caritas Burgenland ein. Diese müssten auch in Zukunft weitergeführt werden, denn die Nachfrage von Menschen in Notsituationen steige stetig, "auch dort, wo die Unterstützung der öffentlichen Hand nicht ausreicht".
Insbesondere wies Balaskovics auf den Bereich der Obdachlosenhilfe hin, "denn entgegen der steigenden Nachfrage" seien finanzielle Zuschüsse nicht entsprechend erhöht worden. Viele notwendige Projekte in der Akut- und Nothilfe für obdachlose Menschen seien teilweise oder zur Gänze spendenfinanziert. Zum Fortbestand der Hilfen brauche es jedoch auch Förderungen aus der öffentlichen Hand. Zudem wäre eine Delogierungsprävention "wünschenswert", damit die Betroffenen bei einer Räumungsklage fachlich begleitet werden könnten.
Die Caritas Burgenland fordert außerdem niederschwellige sozialarbeiterische Angebote und Anlaufstellen für Betroffene mit psychischen Erkrankungen und multiplen Diagnosen, von denen gerade Obdachlose häufig betroffen seien. Mehr als ein Drittel aller Hilfesuchenden in der Obdachlosenhilfe leide an einer psychischen Erkrankung, teilte die Hilfsorganisation mit. Auch Beobachtungen aus dem Joballtag in anderen Caritas-Sozialberatungsstellen hätten gezeigt, dass immer mehr Menschen mit psychischen Problemen wie Angstzuständen oder Depressionen zu kämpfen haben.