Sammelsonntag am 9. Februar für Bildungsprojekte in Krisenregionen weltweit - Direktor Ziselsberger: "Jede Stunde Schule eine Stunde Zukunft"
St.Pölten, 29.01.2025 (KAP) Die Caritas der Diözese St. Pölten ruft gemeinsam mit dem Osthilfefonds der Diözese zu Spenden für Bildungsprojekte in Krisenregionen auf. Am 9. Februar findet in den Kirchen der Diözese dazu ein Sammelsonntag statt, um Kindern in Osteuropa den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Eine Straßenaktion der youngCaritas in St. Pölten machte in diesen Tagen bereits mit einer symbolischen "Freiluftklasse" auf die prekäre Bildungssituation in Kriegs- und Katastrophengebieten aufmerksam. So leben etwa 473 Millionen Kinder weltweit in Kriegsgebieten wie etwa in der Ukraine, in Nahost und im Sudan. Zusätzlich treiben wirtschaftliche Krisen, Hungersnöte und verheerende Auswirkungen der Klimakrise Kinder in Situationen, die kein Kind erleben sollte.
Laut Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger ist der fehlende Zugang zu Bildung eines der gravierendsten Probleme für Kinder in Krisengebieten. "Es gilt alles daran zu setzen, jedem Kind Zugang zu Bildung zu ermöglichen - auch in humanitären Notsituationen", betonte er in der St. Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt" (Ausgabe 5/2025). Die Caritas arbeite in Kriegs- und Krisengebieten daran, Kindern ein gutes Aufwachsen und eine chancenreiche Zukunft zu ermöglichen. Das Kinderrecht auf Bildung müsse unbedingt gewahrt werden, "weil jede Stunde Schule eine Stunde Zukunft ist", so der Caritas-Direktor.
Der Krieg in der Ukraine habe die Bildungssituation dramatisch verschlechtert, so die Hilfsorganisation. Seit Kriegsbeginn wurden mehr als 1.600 Schulen beschädigt, über 200 vollständig zerstört. Laut Caritas musste jede fünfte Schule geschlossen werden, weil es keine sicheren Schutzräume gibt. Normalität im Schulbetrieb sei damit in weiter Entfernung.
Ein Beispiel sei die ukrainische Stadt Ivano-Frankivsk, wo aktuell rund 150.000 Binnenflüchtlinge leben darunter viele Kinder. Die griechisch-katholische Kirche vor Ort renoviert mit Unterstützung der St. Pöltner Caritas eine ehemalige Bischofsresidenz, um dort ab 2025 einen inklusiven Kindergarten sowie eine Vorschuleinrichtung für Kinder aus sozial benachteiligten Familien einzurichten. Auch für die Eltern werden Schulungen angeboten, um den Bildungsprozess der Kinder zu fördern und um Hilfestellung bei der Erziehung der Kinder mit besonderen Bedürfnissen zu geben, heißt es aus der Diözese St. Pölten.
Auch in Albanien engagiert sich die St. Pöltnern Caritas für armutsbetroffene Kinder. In Tirana betreibt sie gemeinsam mit dem Partner SHKEJ das Tageszentrum "Haus Eden". Dieses bietet Betreuung und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien. "Wir schaffen ein sicheres Umfeld und befähigen die Kinder dazu, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen", wird Fatma Merdani, die Projektmanagerin des Zentrums, zitiert. Die Arbeit der Caritas dort zeige, dass Entwicklung und Bildung Hand in Hand gehen müssen, um den Kreislauf der Armut zu durchbrechen.
(Caritas-Spendenkonto: IBAN: AT28 3258 5000 0007 6000, Kennwort: Kinder in Not)
YoungCaritas und Schülergruppen in Eisenstadt, Graz und Wien machten am Tag der Bildung auf 251 Mio. Kinder ohne Schulbesuch aufmerksam - Botschaft: "Bildung ist die beste Armutsprävention"