In der Türkei sind die Juden eine noch kleinere Minderheit als die Katholiken
Istanbul, 28.11.2025 (KAP) Papst Leo XIV. hat den Oberrabbiner in der Türkei, Rabbi David Sevi, am Freitagvormittag in Istanbul getroffen. Sevi leitet die etwa 15.000 Menschen zählende jüdische Gemeinschaft in der Türkei erst seit diesem Jahr.
Die Begegnung fand am Sitz der "Apostolischen Delegation" in Istanbul statt und dauerte nach Vatikanangaben etwa 15 Minuten. Man habe darüber gesprochen, dass der Besuch des Papstes in der Türkei ein "Zeichen des Friedens und der Unterstützung für alle Glaubensgemeinschaften im Land" sei.
Die einst 80.000 Mitglieder zählende jüdische Minderheit in der Türkei stammt überwiegend von sephardischen Juden ab, die aus Spanien vertrieben wurden. Die Gemeinschaft schrumpfte unter dem religionspolitischen Druck der türkischen Republik in den 1930er Jahren erheblich, viele Juden emigrierten danach nach Israel.
Die einst relativ guten Beziehungen zwischen dem Staat Israel und der Türkei sind seit den jüngsten israelisch-palästinensischen Konflikten schwieriger geworden. Wie alle religiösen Minderheiten genießen die Juden in der Türkei eine durch strenge gesetzliche Regeln eingeschränkte Religionsfreiheit.