Präsident Aoun wirbt bei Papst für Erhalt des Libanons
30.11.202519:37
Libanon/Vatikan/Papst/Religion/Kirche
Ein einzigartiger Begegnungsraum - Für den libanesischen Präsidenten Joseph Aoun ist sein Land wegen seiner religiösen Parität ein weltweites Unikum. Deswegen bat er nun einen einflussreichen Besucher um Unterstützung.
Baabda , 30.11.2025 (KAP) Libanons Präsident Joseph Aoun hat bei Papst Leo XIV. für mehr Unterstützung des Libanons geworben. "Mit großem Stolz und großer Demut" begrüße er den Papst als "Boten des Friedens im Land des Friedens", sagte Aoun am Sonntagabend beim Empfang für den Papst im Präsidentenpalast in Baabda. Der Libanon sei ein Land von kleiner Größe und großer Botschaft.
Aoun verwies auf das multikonfessionelle System des Landes, in dem Christen und Muslime gleichberechtigt lebten. Hierin liege die Einzigartigkeit des Libanons und seine Mission. Aoun rief die Welt dazu auf, den Libanon zu bewahren. "Wenn dieses Modell verschwinden würde, könnte kein anderer Ort es ersetzen", so der Präsident. Aoun gehört der mit Rom verbundenen maronitischen Kirche an. Laut Landesverfassung des Libanons, die religiöse Parität vorschreibt, muss der Staatspräsident stets maronitischer Christ sein. Aoun betonte, das Land brauche alle seine Religionsgruppen, andernfalls würden Fundamentalismen und Gewalt triumphieren.
Libanon zentral für Frieden der Religionen
Das Überleben des Libanon in seiner Integrität sei "die notwendige Bedingung, um Frieden, Hoffnung und Versöhnung zwischen allen Kindern Abrahams zu etablieren", so Aoun. Er rief den Papst dazu auf, "der ganzen Welt zu sagen, dass wir nicht sterben, dass wir nicht gehen, dass wir nicht verzweifeln werden". Der Libanon werde "der einzige Begegnungsraum in der Region" und der Welt bleiben, in dem sich alle Kinder Abrahams in all ihren Glaubensunterschieden und Zugehörigkeiten um den Heiligen Vater vereinen können.
Der Glauben der Libanesen sei "unermesslich", so Aoun. "Wir wünschen uns die Heilung der Seelen, Herzen und des Geistes von allem Hass, Krieg und Zerstörung".