Orden reagiert auf Bitten aus Gottesdienstgemeinde mit Verschiebung auf Anfang März
Wien/Berlin, 05.12.2025 (KAP) Die Pallottiner verschieben die geplante Profanierung der Kirche "Königin der Apostel" im Pallottihaus in Wien-Hietzing auf den 1. März 2026. Das teilte die Provinzleitung des Ordens am Freitag im deutschen Friedberg mit. Die Entscheidung sei vor allem aus Rücksicht auf die Gottesdienstgemeinde getroffen worden, die seit Jahren im Pallottihaus ihre geistliche Heimat gefunden habe. "Die Verbundenheit der Menschen mit der Kirche des Pallottihauses hat uns berührt", erklärte Vizeprovinzial P. Björn Schacknies. Man wolle den Gläubigen "genügend Zeit und Raum geben, um von Gottesdienstgemeinde und Kirche Abschied zu nehmen". Der Abschiedsprozess werde von einem Mitbruder vor Ort begleitet.
Die Profanierung ist Folge der bereits beschlossenen Auflösung der Niederlassung in Wien. Seit Längerem lebt dort nur noch ein Pallottiner, die alternde Gemeinschaft und der Mangel an Nachwuchs machen strukturelle Veränderungen notwendig. "Der Rückzug ist unumgänglich geworden", heißt es in der Mitteilung. Die Aufgabe einer Kirche sei ein schwerer Einschnitt, der auch der Palottinergemeinschaft nicht leicht falle.
Der Orden hatte ursprünglich am Termin 14. Dezember 2025 für die Profanierung festgehalten. Grund für den Rückzug aus Wien sind strukturelle Probleme: Die Zahl der Pallottiner sinkt, die Gemeinschaft wird älter, und das Provinzkapitel entschied 2024, Aktivitäten auf vier Standorte zu konzentrieren. In Wien lebt seit längerem nur noch ein Mitbruder, der die rund 100 Mitglieder der Gottesdienstgemeinde betreut und demnächst 80 Jahre alt wird. Eine erneute Ansiedlung einer Kommunität gilt als ausgeschlossen.
Gegen die Schließung hatte sich Widerstand formiert, darunter eine Petition mit rund 800 Unterschriften. Auch die Bezirksvorstehung suchte das Gespräch mit dem Orden. "Wir nehmen die vielen Rückmeldungen und Reaktionen der Gläubigen, die im Pallottihaus Heimat gefunden haben, ernst", so der Vizeprovinzial in der Aussendung dazu. Das 1960 geweihte Pallottihaus wird derzeit generalsaniert; über die künftige Nutzung des Areals ist noch nicht entschieden, eine pastorale Nutzung jedoch ausgeschlossen.