"Antisemitismus ist eine reale Bedrohung für jüdisches Leben überall auf der Welt"
Wien, 16.12.2025 (KAP) Mit Trauer und Entsetzen hat der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Österreich auf den antisemitischen Terrorangriff gegen die jüdische Gemeinde zu Beginn des Chanukkafestes am Bondi Beach in Sydney reagiert. Man sei in Gedanken bei den Familien und Freunden der Ermordeten und Betroffenen des Attentats. Mit dem Anschlag lege sich "ein dunkler Schatten von Trauer und Angst" über die Chanukka-Feierlichkeiten aller Jüdinnen und Juden, heißt es in einer von Koordinierungsausschuss-Präsidentin Regina Polak und den beiden Vizepräsidenten Willy Weisz und Margit Leuthold gezeichneten Stellungnahme. Jede Kerze am Chanukka-Leuchter erinnere aber auch daran, "dass das Licht stärker ist als die Finsternis des Bösen".
"Antisemitismus ist eine reale Bedrohung für jüdisches Leben überall auf der Welt", hebt die Spitze des christlich-jüdischen Koordinierungsausschusses hervor. Der Koordinierungsausschuss wolle deshalb jüdisches Leben sichtbar machen und aufzeigen, wie dem Antisemitismus entgegengetreten werden kann. - Der seit 70 Jahren bestehende Koordinierungsausschuss gilt als ältestes Forum des christlich-jüdischen Dialogs in Österreich und trug nach der Schoah wesentlich dazu bei, dass ein neues Verhältnis zwischen Judentum und Christentum in Österreich möglich wurde.
Erzbischof Lackner an jüdische Gemeinde: Volle Solidarität
Bereits am Montag hatte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, den Jüdinnen und Juden in Österreich die Solidarität der Kirche zugesichert. In einem Schreiben an den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, Elie Rosen, verurteilte Lackner die "furchtbaren Ereignisse" von Sydney. Der Angriff zeuge "von der Barbarei, von der jüdisches Leben immer noch an allzu vielen Orten auf dieser Welt bedroht ist", so der katholische Salzburger Erzbischof.
Auch in Österreich sei man mit sich häufenden antisemitischen Vorfällen konfrontiert, die "nur beschämen können", hielt Lackner weiter fest. "Ich möchte Ihnen angesichts all dieser Dinge einmal mehr versichern, dass die Kirche (....) in voller Solidarität an Ihrer Seite steht und bleibt", wandte sich der Erzbischof an Rosen.
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