Mai/Juni
Mittelpunkt
Im Mittelpunkt dieses Feiertages am 40. Tag nach Ostern, steht Jesu Aufstieg zu seinem Vater in den Himmel. Auferstehung und Erhöhung sind, auch wenn sie zeitlich getrennt gefeiert werden, aber nur zwei Aspekte eines einzigen Ereignisses: der Auferstandene Jesus Christus hat vollständig an der Macht Gottes Anteil.
Das Fest Christi Himmelfahrt fällt immer auf einen Donnerstag, neun Tage vor Pfingsten.
Hintergrund
Den Hintergrund dieses Ereignisses bildet das Lukasevangelium. Der Evangelist unterscheidet zwischen einem Auferstehungs- und einem Himmelfahrtsereignis. Bis zum 4. Jahrhundert waren Himmelfahrt und Geistsendung ein Fest, das 50 Tage nach der Auferstehung, also zu Pfingsten, gefeiert wurde. Ende des 4. Jahrhunderts bildete sich ein Fest heraus, das am 40. Tag nach Ostern gefeiert wurde. Die Zahl 40 gilt als heilig.
Mittelpunkt
Gott schickt 50 Tage nach der Auferstehung seines Sohnes seinen Geist auf die Jünger herab. Er schafft somit eine unmittelbare Verbindung zu den Menschen. Man könnte den heiligen Geist als das Sprachrohr Gottes verstehen, als das Bindeglied zwischen Himmel und Erde.
Dieser Geist Gottes wird in der Bibel durch Tauben oder Zungen symbolisiert.
Hintergrund
Der Ursprung für das Pfingstfest steht in der Apostelgeschichte. Dort wird beschrieben, dass sich am 50. Tag nach Ostern die Jünger in einem Haus versammelten. Dort empfingen sie die Gabe des heiligen Geistes. Dieser befähigte sie etwa, andere Sprachen zu verstehen. Die Pilger, die zum Wochenfest aus verschiedenen Ländern nach Jerusalem kamen, waren bestürzt, da jeder den anderen in seiner eigenen Sprache sprechen hörte.
Der Name Pfingsten leitet sich vom griechischen Wort "Pentecoste" (der 50. Tag) ab. Eng mit dem Pfingstfest verbunden ist die Taufe, in der ebenso der Geist Gottes auf die Menschen herabkommt.
Pfingsten ist auch der Abschluss der Osterzeit. Die Ausgießung des Geistes als Gabe des Auferstandenen bildet den Grundstein zur Ausbreitung der Kirche und zur Entwicklung der Mission.
Brauchtum
In vielen kirchlichen Bildern finden wir die Abbildung des Geistes, der in Form einer Taube auf die Menschen herabkommt. Auch bei der Taufe wird der Geist Gottes oft als Taube dargestellt.
In ländlichen Gebieten ist das Pfingstfest auch ein Frühlingsfest. Häuser werden geweißt und Birkenzweige an Türen und Fenstern angebracht.
Man spricht auch von Pfingsten als dem Fest der Hirten, da zu dieser Zeit das Vieh zum ersten Mal ausgetrieben wird. Vielerorts laufen mit Laub bekleidete Burschen herum, die die neuen Wachstumsgeister verkörpern, oft wird auch das Vieh bekränzt.
Mittelpunkt
Die Gegenwart von Jesus in der Gestalt von Brot und Wein steht im Mittelpunkt dieses Festes, das am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert wird. Christus existiert nicht mehr in menschlicher Gestalt. Seine Gegenwart ereignet sich nun in Form von Brot und Wein. Heiliges Brot und heiliger Wein sind somit Zeichen der Gegenwart Christi.
Hintergrund
Die Entstehung dieses Festes reicht ins Mittelalter zurück. Damals fand eine Veränderung in der Messfeier statt. Die heilige Messe wurde nun nicht mehr nur als Mahlfeier gesehen, sondern als anschauliche Darstellung der Leiden Christi verstanden. Verschiedene Riten nahmen an Bedeutung zu, z.B. das Erheben von Brot und Wein durch den Priester wurde als Hinweis auf die Abnahme des Leichnams Jesu vom Kreuz gedeutet. Tatsächlich kam es im Mittelalter zu einer Betonung der realen Gegenwart Christi in den Gestalten von Wein und Brot. Daraus entwickelten sich eigene Verehrungsformen für diese heiligen Gaben.
Form der Feier
Der Schwerpunkt des Tages wird in feierlichen Gebeten und Gesängen zur Wandlung von Brot und Wein in der heiligen Messe ausgedrückt. Darüber hinaus ist es in vielen Pfarrgemeinden auch heute noch üblich, eine Fronleichnamsprozession zu halten. Dabei wird das gewandelte Brot (Hostie) in einer Monstranz vom Priester getragen. Über Monstranz und Priester wird ein über Stäbe gespanntes, kunstvoll besticktes Tuch getragen, das den Himmel verkörpern soll. Die Gläubigen ziehen mit der Monstranz durch den Ort oder das Stadtviertel. Oft ist es üblich, Blüten von Pfingstrosen oder anderen Blumen während der Prozession auf die Straßen zu streuen.
Eine Sonderform der Fronleichnamsprozession stellt die Schiffsprozession dar. In diesem Fall, wird die Monstranz auf Seen oder Flüssen mitgeführt und vom Schiff aus eine Segnung vorgenommen.
Gemeinsam ist beiden Formen, dass bei dieser Prozession um das Wohl von Menschen und Natur gebetet wird.