Über hunderttausend Gläubige bei der Feier mit Papst Franziskus in Rom - Österreichische Dankfeier am 5. September im Wiener Stephansdom
Für viele war sie schon zu Lebzeiten eine Heilige: Am 4. September wurde Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997) tatsächlich zur "Ehre der Altäre" erhoben. Papst Franziskus leitete persönlich die Heiligsprechungsfeier auf dem Petersplatz in Rom. Der Gottesdienst war einer der Höhepunkte im vom Papst ausgerufenen "Heiligen Jahr der Barmherzigkeit". Die Heiligsprechung der Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin gilt als Ansporn an Kirche und Gesellschaft, den Blick auf die "existenziellen Peripherien" zu schärfen.
Die Feier fand am Tag vor dem offiziellen Gedenktag der neuen Heiligen am 5. September statt, der auch ihr Todestag ist. Hunderttausend Pilger nahmen bei der Heiligsprechungsfeier auf dem Petersplatz teil. Auch in Österreich wurde in zahlreichen Gottesdiensten der Heiligsprechung gedacht. Die zentrale Dankfeier ist eine Festmesse am Montag, 5. September, um 18 Uhr im Wiener Stephansdom.
Mutter Teresa ist als "Mutter der Armen" weltweit bekannt. Sie wurde als Albanerin mit bürgerlichen Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu im heute mazedonischen Skopje geboren. Schon als Schulmädchen wollte sie Missionsschwester werden. Mit 18 Jahren trat sie bei den Loretoschwestern ein, die sie als Lehrerin nach Kalkutta sandten.
1948 verließ sie diese Gemeinschaft, um ihrer nach eigenem Empfinden eigentlichen Bestimmung nachzugehen. In einen weißen Sari, die übliche indische Frauentracht, gekleidet, siedelte sie in eines der schlimmsten Elendsviertel von Kalkutta, um dort das Leben der Armen zu teilen. Schon ein Jahr später bildete sie dort mit einheimischen jungen Frauen, die sich ihr anschlossen, eine Gemeinschaft, die "Missionarinnen der Nächstenliebe". Vor allem ihre Heime für Findelkinder und ihre Sterbehäuser für todgeweihte Obdachlose machten sie über Indien hinaus bekannt.
Für ihr Werk, das auf allen Kontinenten Fuß fasste, wurden Mutter Teresa zahlreiche Ehrungen zuteil, unter anderem die Ehrenstaatsbürgerschaft der USA sowie 1979 der Friedensnobelpreis. Am 5. September 1997 starb Mutter Teresa 87-jährig in Kalkutta. Bereits sechs Jahre später, am 19. Oktober 2003, sprach Papst Johannes Paul II. (1978-2005) sie selig.
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