Einsatz von Atomwaffen sei "unmoralisch", bekräftigt Franziskus in einer vom Vatikan verbreiteten Videobotschaft kurz vor Beginn seiner Asienreise
Vatikanstadt, 18.11.2019 (KAP) Papst Franziskus will bei seiner bevorstehenden Japan-Reise zu nuklearer Abrüstung mahnen. Der Einsatz von Atomwaffen sei "unmoralisch", sagte er in einer am Montag vom Vatikan verbreiteten Videobotschaft. Angesichts der Bedrohungen des friedlichen Zusammenlebens, denen die Welt heute ausgesetzt sei, gelte es, den Wert und die Würde jedes Menschen zu verteidigen.
Franziskus wird für Samstag in Japan erwartet. Während des viertägigen Aufenthalts will er in Nagasaki eine Botschaft gegen Atomwaffen verkünden und in Hiroshima an einem interreligiösen Friedenstreffen teilnehmen. Seine heuer bereits siebte Auslandsreise beginnt der Papst zuvor ab Mittwoch mit einem Besuch in der thailändischen Hauptstadt Bangkok.
Japan kenne das durch Krieg verursachte Leiden, erinnerte Franziskus in seinem Videobeitrag. Gemeinsam mit den Japanern bete er, "dass die zerstörerische Kraft von Kernwaffen nie wieder in der Menschheitsgeschichte entfesselt wird". Der erste Besuch eines Papstes seit 38 Jahren in Japan steht unter dem Motto "Alles Leben schützen".
Weiter bekundet Franziskus die Hoffnung, mit seinem Besuch den gegenseitigen Respekt fördern zu können. Eine "Kultur des Dialogs" zwischen den verschiedenen Religionen könne dazu beitragen, Spaltung zu überwinden, Achtung der Menschenwürde zu fördern und eine ganzheitliche Entwicklung aller Völker voranzutreiben, so der Papst. - Der Katholikenanteil in der japanischen Bevölkerung liegt nach Vatikanangaben unter einem halben Prozent.
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Vatikansprecher Bruni gibt weitere Einzelheiten der bevorstehenden Pastoralreise des Papstes nach Thailand und Japan bekannt - Profi-Boxer Hakamada, der 46 Jahre in einer Todeszelle verbrachte, bis er 2014 nach DNA-Test als unschuldig entlassen wurde, zu Papstmesse in Tokio eingeladen
Japan hat eine lange christliche Missionsgeschichte, aktuell bekennt sich aber nur rund ein Prozent der 127 Millionen Staatsbürger zu einer der christlichen Konfessionen